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Dichtungstechnik

Fachbeitrag DIN und Zulassungen

Geplante VDI Richtlinie 2200 - Ausschuß "Dichtungstechnik" A 122

Neue DIN und andere Zulassungen

Die Zulassung von Dichtungsplatten (Teil 1 IT-Platten) waren bisher in der DIN 3754 geregelt. Seit September 1995 haben die neuen DIN 28090 und DIN 29091 Gültigkeit.

Weiterhin wird der Einsatz von Dichtungen von den unterschiedlichen Zulassungen abhängig gemacht, wie z.B. der geplanten VDI-Richtlinie 2200.

DVGW

Prüfung der Gasdichtheit

HTB

Einsatz in Gaszählerverschraubungen

KTW

Empfehlung für den Einsatz im Lebensmittelbereich durch das Bundesgesundheitsamt

BAM

Prüfung auf Reaktionsfähigkeit mit Sauerstoff

WRC

englische Norm für den Einsatz im Lebensmittelbereich, Prüfung mit verschiedenen Bakterienkulturen

DVGW-Zulassung

DVGW - Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.

Bei der DVGW - Zulassung handelt es sich um eine Zulassung von Dichtungswerkstoffen für Anwendungen in der Gasversorgung (in Gasarmaturen, Gasgeräten und Gasleitungen). Die betreffenden Gase sind im DVGW - Arbeitsblatt G 260/l (Stadtgas, Ferngas, natürliche und synthetische Erdgase, Flüssiggase und Kohlenwasserstoff/Luft-Gemische) beschrieben. Die Anforderungen an Dichtungen sind in DIN 3535 festgelegt. Bei positivem Prüfbericht erteilt die DVGW - Zertifierungsstelle auf Antrag ein Prüfzeichen und erteilt einen Registrierungsbescheid. Dieser hat eine Gültigkeit von 5 Jahren; eine Verlängerung ist auf Antrag möglich. Kontrollprüfungen der laufenden Produktion werden vom DVGW durchgeführt.

HTB-Zulassung

HTB = Hohe Thermische Belastung

Es handelt sich um eine Bauteilprüfung für den Einsatz in Gaszählerverschraubungen nach DIN 3376. Die zum Einsatz kommenden Dichtungen müssen den Anforderungen nach DIN 3535 genügen; d. h. sie müssen eine "DVGW - Zulassung" haben. Die Dichtungskräfte werden bei den Gaszählern mittels Verschrauben einer Überwurfmutter aufgebracht (Ausnahme: Form C - nach DIN 3376/2 - Flanschkonstruktion). Die Prüfung der thermischen Belastbarkeit erfolgt nach DIN 3374. Dabei soll sichergestellt werden, daß bei Umgebungstemperaturen bis 650 °C für einen begrenzten Zeitraum kein Gas in gefährlicher Menge austritt. Ein Gutachten über die Prüfung wird von der DVGW - Forschungsstelle erstellt.

BAM-Zulassung

BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

Bei Flachdichtungswerkstoffen wird unter "BAM - Zulassung" im allgemeinen Sprachgebrauch eine Prüfung auf Reaktionsfähigkeit mit Sauerstoff bei der BAM verstanden. Die BAM erstellt eine Beurteilung über die Eignung für den Einsatz in Sauerstoff, die 10 Jahre gültig ist. Geprüft wird an einer Werkstoffprobe die Zündtemperatur und Alterungsbeständigkeit in verdichtetem Sauerstoff sowie die Reaktionsfähigkeit mit flüssigem Sauerstoff bei Schlagbeanspruchung. An einer mit Sauerstoff gefüllten Rohrleitung mit einer Flanschverbindung DN65 PN 160 wird das Brandverhalten des Dichtungswerkstoffes nach Zündung des Sauerstoffes beurteilt. Beim Hinweis auf die erfolgte, maximal zulässige Sauerstoffdruck, die maximale Betriebstemperatur sowie eventuelle Einschränkungen (einsetzbar in gasförmigem und/oder flüssigem Sauerstoff) anzugeben.

KTW-Zulassung

KTW - Kunststoff-Trinkwasser-Empfehlungen

Für Kunststoffe und Elastomere, die im Kontakt mit Trinkwasser stehen, gibt es Empfehlungen des Bundesgesundheitsamtes (BGA), die sogenannte "KTW - Empfehlung". Diese werden im Bundesgesundheitsblatt (BGes.Bl. 30, 178Jg. 1987, 6. Mitteilung ff) veröffentlicht. Damit werden Anforderungen an polymerhaltiger Stoffe (wie z. B. Dichtungen) erhoben, die darauf abzielen, daß keine gesundheitsgefährdenden Bestandteile auf das Trinkwasser übergehen. Zur Beurteilung gibt es Positivlisten für die Roh- und Hilfsstoffe, die verwendet werden dürfen. Bei einer Prüfung nach KTW - Empfehlungen muß die Rezeptur offengelegt werden. Dichtungen fallen unter die Kategorie D2. Dort sind hygienische Grundanforderungen an das Prüfwasser hinsichtlich - äußerer Beschaffenheit (Geschmack, Geruch etc.) - organischer Stoffabgabe (TOC) - Chlorzehrung - verschiedener Zusatzanforderungen festgelegt. Die Prüfung erfolgt an Prüfplatten, die in der Prüfflüssigkeit frei hängen. Ein definiertes Oberflächen - Volumen - Verhältnis muß eingehalten werden. Die Prüfstelle erstellt ein Prüfzeugnis, dessen Gültigkeit auf fünf Jahre begrenzt ist.

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