FACHWISSEN ARBEITSHANDSCHUHE
Nach den Unfallverhütungsvorschriften werden Schutzhandschuhe für den Körperschutz erforderlich, wenn bei Arbeiten Verletzungen im Handbereich entstehen können.
Werkstoffe
Folgende Werkstoffe kommen für Schutzhandschuhe in Frage:
Leder
Leder ist sehr widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung. In begrenztem Umfang können auch heiße Gegenstände mit Leder angefaßt werden. Beschichtetes Leder kann Wärme reflektieren. Schrumpfarme Spezialleder vertragen langzeitige hohe Wärmeeinwirkung. Gerbstoffe im Leder können aber auch zu Allergien führen. Leder ist infolge seiner Poren atmungsaktiv.
Textilien
Gewebe aus Textilien werden bei trockenen Arbeiten mit nur geringen mechanischen und thermischen Beanspruchungen verwendet. Sie sind atmungsaktiv und werden deshalb häufig auf dem Handrücken auch bei Handschuhen aus anderen Stoffen benutzt. Textilien sind auch sehr flexibel und erhalten das Tastgefühl. Sie eignen sich daher für Feinarbeiten. Durch den speziellen Gewebeaufbau von Schlingenware werden auch bei Baumwolle eine Wärmeisolierung und ein hoher Widerstand gegen Schnittbeanspruchungen erreicht.
Gummi
Naturkautschuk oder Latex sind flüssigkeits- und luftundurchlässig. Sie können deshalb bei Nässe, Laugen und verschiedenen Säuren verwendet werden. Öle, Fette und Lösungsmittel greifen den Gummi teilweise an. Die Reiß- und Schnittfestigkeit von Gummi muß mit Hilfe von Gewebeeinlagen erhöht werden. Gummihandschuhe mit geringer Materialstärke erhalten das Tastgefühl für feine Arbeiten. Elektriker-Handschuhe nach VDE 0680 bestehen aus isolierendem Gummi und sind gekennzeichnet.
Kunststoff
Zum Schutz gegen Chemikalien, aber auch gegen mechanische Einwirkungen werden für Schutzhandschuhe verschiedene Kunststoffe verwendet. Maßgebend für die Auswahl sind die einwirkenden Gefahrstoffe. Durchlässigkeitsprüfungen ergeben die Kriterien für die Verwendungsbereiche. Hohe Flexibilität, Abrieb- und Schnittfestigkeit einiger Kunststoffe ergeben weitere Einsatzbereiche.
Vielseitig verwendbar sind Schutzhandschuhe aus Nitril- Kautschuk und Neopren.
Für bestimmte Stoffgruppen sind Schutzhandschuhe aus Polyvinylakohol (PVA) erforderlich, die aber nicht wasserbeständig sind. PVC ist dagegen bei vielen Chemikalien nicht beständig oder durchlässig. Schutzhandschuhe aus PVC sind aber gegen schwächere Einwirkungen und im Hygienebereich weit verbreitet, insbesondere als Einweghandschuhe. Begrenzten Schutz bieten auch Einweghandschuhe im Hygienebereich aus Kunststoff-Vliesen (Olefin- oder Polypropylen-Spinn-Vliesen).
Metallgeflecht
In der Fleischwirtschaft sichern Schutzhandschuhe aus Metallringgeflecht (rostfreier Stahl, vernickeltes Messing) gegen Stich- und Schnittverletzungen.
Die neue Norm EN 420 regelt die allgemeinen Anforderungen an einen Schutzhandschuh. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an unsere Fachberater.
Sortiment
Wir führen Schutzhandschuhe
von:
- MAPA
- KCL
- ANSELL
- E/D/E
- u.v.m
aus:
- Aramid
- Baumwolle
- Butyl-Kautschuk
- Glasfasern
- Kevlar
- Nappa-Leder
- Naturlatex
- Neoprene
- Nitril-Kautschuk
- Nylon
- PVA
- PVC
- Spalt-Leder
- Trikot
- Vinyl
- Viton
- Voll-Leder
Materialeigenschaften
Material | Vorteile | Wichtige Einschränkungen |
Naturlatex | Hervorragende Elastizität und Reißfestigkeit | Kontakt mit Ölen, Fetten und Kohlenwasserstoffderivaten vermeiden |
Neoprene | Vielfältige chemische Beständigkeit: Säuren, aliphatische Lösungsmittel | |
Nitril | Sehr gute Abreib- und Durchstichfestigkeit. Sehr gute Beständigkeit gegenüber Kohlenwasserstoffderivaten | Kontakt mit ketonhaltigen Lösungsmitteln, oxydierenden Säuren und stickstoffhaltigen organischen Stoffen meiden. |
PVC | Gute Säuren- und Laugenbeständigkeit | Kontakt mit Ketonhaltigen oder aromatischen Lösungsmitteln vermeiden |
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